Hildesheim. Ein Licht, das quer durch die Innenstadt von Hand zu Hand wandert. Hunderte Menschen, die sich in einer Aktion verbunden fühlen und diese Gemeinschaft für alle sichtbar machen – nachdem diese Idee erst einmal Gestalt angenommen hatte, war sie viel zu schön, um sie nicht umzusetzen: Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt, das Dekanat Hildesheim, die Neuapostolische Gemeinde und die Pfadfinder- und Pfadfinderinnenverbände der Stadt wollen das Friedenslicht aus Bethlehem am Dritten Advent von der Martin-Luther-Kirche in der Nordstadt bis zur Kirche Heilig Kreuz in der Innenstadt wandern lassen. Das sind 1710 Meter; 855 Menschen müssten dabei sein, um das Licht über diese Strecke weitergeben zu können.
Das Friedenslicht aus Bethlehem wird jedes Jahr in der Geburtsstadt Jesu entzündet und von dort in alle Welt weitergegeben. Am Dritten Advent übernehmen es Pfadfinderinnen und Pfadfinder in ganz Europa, seit 1994 auch in Deutschland. Sie verteilen das Licht als Zeichen der Hoffnung auf Frieden. In den vergangenen Jahren hatte es an diesem Adventssonntag in der Martin-Luther-Kirche wie in anderen Kirchengemeinden Gottesdienste gegeben, von denen sich Besucherinnen und Besucher das Friedenslicht mit nach Hause nehmen konnten. Im letzten Jahr gab es in der Innenstadt mehrere Abholstationen, um das Licht zu verteilen. Doch in dieser Zeit, in der so viel Trennendes die Menschen belastet, wünschten sich die Organisatoren und Organisatorinnen ein stärkeres Zeichen: „In der Adventszeit mal etwas richtig Schönes gemeinsam erleben“, beschreibt Diakonin Katrin Bode den Wunsch, der dahinter steht.