Die Michaeliskirche hatte sich in einen Ort voller bunter, farbenprächtiger Kunstwerke und Interpretationen verwandelt: Schüler und Schülerinnen der Waldorfschule Hildesheim und der Grundschule Eldagsen kreierten im Rahmen eines Familienkonzertes mit Aufführung von Haydns Schöpfung ihre eigenen Ideen von der Erschaffung der Welt.
Gemeinsam mit den Lehrerinnen Anke Schrötke und Carla Volle - die beide auch ehrenamtlich in der Michaeliskirchengemeinde mitarbeiten – entwickelten sie ihre Ideen und Vorstellungen. Die Erschaffung von Pflanzen und Tieren im Wasser und an Land, von Sonne, Mond und Sternen und der Finsternis setzten sie mit unterschiedlichsten Materialien einfallsreich um. Auch die Erschaffung des Menschen wurde in sehr ergreifenden Selbstporträts dargestellt. Selbst gebastelte Vögel verschiedenster Art durften sich die Besucher und Besucherinnen des Familienkonzerts mit nach Hause nehmen.
Schauspieler und Theaterpädagoge Hannes Michl hatte eine eigene Fassung des Schöpfungskonzertes für Kinder und Familien konzipert: nach getaner Arbeit „MalPausemachen“: Ein chaotisch veranlagter Maler gerät in Michls Familienkonzert-Fassung in die Probenphase von Orchester, Solisten und dem 150-köpfigen Chor und ist neugierig, wie man musikalisch eine ganze Welt malen kann. Dabei lernt er viel über Haydns Musik und erfährt, dass den Tieren und Pflanzen, Wasser, Land und Firmament jeweils besondere Instrumente und musikalische Motive zugeordnet sind.
Das zahlreiche Publikum mit Kindern auf Kissen und kleinen Hockern im vorderen Teil der Kirche, darf dabei immer wieder selbst aktiv werden: von Löwengebrüll über Pferdegalopp bis hin zu Sturm, Blitz, Donner, Regen und Schnee – und natürlich darf der musikalische Sonnenaufgang auch nicht fehlen. Am Ende kann der chaotische Maler endlich Pause machen und bei himmlischer Musik und engelsgleichem Gesang im Liegestuhl einschlafen.
Die Besonderheit und der Reiz dieses Familienkonzerts und der Konzeption lag auch darin, dass keine reduzierte Kammermusikfassung aufgeführt wurde, sondern das große Tutti – knapp 200 Musizierende in ökumenischer Verbundenheit – auf der Bühne stand, um Haydns Werk den kleinen und großen Zuhörenden zu vermitteln. Ein großes ökumenisches Gemeinschaftsprojekt von Dommusik und Musik an St:Michaelis Hildesheim. Christiane Sinn