Auf meinem Schreibtisch steht seit ein paar Tagen ein kleiner Hund. Ein gehäkelter Jack Russel Terrier. Er trägt das Geschirr eines Minensuchhundes mit den Nationalfarben der Ukraine. Ich habe ihn bei meinem Besuch in der Ukraine geschenkt bekommen. Er ist dem echten Jack Russel Terrier nachempfunden, der im vergangenen Jahr von Präsident Selenskyj ausgezeichnet worden ist. „Patron“, so heißt er, hat mehr als 200 Minen aufgespürt. Nun tröstet er als Stofftier viele Kinder in der Ukraine.
Ganz besonders Kinder brauchen Tröster. Sie brauchen Hoffnungsbilder im Angesicht des Unheils. Doch nicht nur sie. Seit Monaten erleben wir, wie sehr der Mensch ein trostbedürftiges Wesen ist. Wir hoffen und fragen: Wann ist der Krieg in der Ukraine zu Ende? Wann können wir endlich wieder durchatmen? Wann können wir uns ganz einfach freuen am Frühling, am Kinderlachen, am Sonnenschein, ohne dass diese Freude fortwährend überschattet wird von großen, beschwerlichen Ereignissen? Selten waren wir selbst so unmittelbar betroffen. Wir merken, wie unsere Gewissheiten brüchig werden. Wir retten uns in einen Alltag, der fast absurd normal verläuft. Wir finden keine Antworten auf die großen Fragen.
Und mitten in diesem Fragen und Sehnen wird es wieder Ostern. Wir hören vom Neuanfang, von der Auferstehung. „Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei. Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. (Kol 1, 18-20)