In Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ins Licht gerückt“ gedachten Stadtteilakteur*innen der Nordstadt am Abend des 27.Januar der Opfer der NS – Gewaltherrschaft. Beteiligt waren die Martin-Luther-Kirchengemeinde, der Stadtteilverein Nordstadt.Mehr.Wert e.V., das Stadtteilbüro Nordstadt, das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim mit dem Lichtkünstler Sönke Franz, die Walter-Gropius-Schule und viele engagierte Bürger*innen der Nordstadt.
An diesem Tag jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz zum 77. Mal. Der 27. Januar wurde vom ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Gedenktag ausgerufen.
Aus diesem Anlass wurde die Kirche gelb angestrahlt. In einem Rahmenprogramm wurde die Verbindung zur Hildesheimer Geschichte hergestellt.
Natascha Feyer, die Vorsitzende des Vereins Nordstadt.Mehr.Wert e.V., erinnerte an das schreckliche Erbe aus der nationalsozialistischen Zeit. Sie berichtete in Kooperation mit „Vernetztes Erinnern“ über Orte in der Nordstadt, die eine zentrale Rolle bei der Zwangsarbeit in Hildesheim gespielt haben, sowie über Menschen, die im Widerstand aktiv waren, und ihre Geschichten.
Auf die Wand des Kirchturms wurden mahnende und informierende Bildfolgen projiziert:
Fotos und Texte erinnerten an die Deportation Hildesheimer Jüd*innen, die am 27. März 1942 mit Sonderwagen der Straßenbahn auf der Strecke der Linie 11 auch durch die Nordstadt nach Hannover gebracht wurden, um von dort nach Warschau und Treblinka deportiert zu werden. Fast niemand von ihnen kehrte zurück.
Weiter wurde an Schicksale erinnert, die sich hinter den in der Nordstadt verlegten Stolpersteinen verbergen. Diese Steine sind am Vortag von Konfirmand*innen der Martin-Luther-Gemeinde geputzt worden. „Wir wollten die Menschen und ihre Geschichte damit ins Licht rücken“ beschreibt Katrin Bode, Diakonin der Martin-Luther-Gemeinde und eine der Initiator*innen die Aktion.
Die Präsentation schloss mit den mahnenden Worten: „NIE WIEDER RASSISMUS – NIE WIEDER ANTISEMITISMUS – NIE WIEDER KRIEG“.