Welche Kirchen werden künftig noch beheizt – und wie?

Nachricht Hildesheim, 06. November 2022

Ev.-luth. Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt sucht nach zukunftsfähigen Lösungen

Hildesheim. Der ev.-luth. Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt nimmt die Heizungsanlagen seiner Kirchen in den Blick, um zukunftsfähige, nachhaltige und kostensparende  Konzepte zu erstellen. Die Arbeitsgruppe Heizung habe seit dem Sommer eine Datengrundlage geschaffen, berichtete Superintendent Mirko Peisert in der Sitzung der Kirchenkreis-Synode am Donnerstag. Nun werden für einige Kirchen exemplarisch Konzepte erarbeitet, die als Vorlage auch für andere, vergleichbare Kirchengebäude dienen können. Im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt sind das die Hildesheimer Christuskirche und die Martin-Luther-Kirche, die Kirche St. Peter und Paul in Rössing sowie die Sarstedter St.-Nicolai-Kirche.

Während diese Arbeitsgruppe also nach technischen Lösungen sucht, hat die Synode einstimmig die Gründung einer weiteren AG beschlossen, bei der es um die Einstufung der Kirchengebäude unter dem Aspekt der Bedeutung und Nutzung geht. Die Einstufung in drei Kategorien wird künftig Grundlage für Entscheidungen sein, ob und wieviel noch in die Heizungsanlage der Gebäude investiert werden soll. „In Zukunft werden nicht mehr alle Kirchen eine Heizung haben“, machte Superintendent Mirko Peisert im Hinblick auf die sinkende Zahl der Gottesdienstbesuchenden und die gestiegenden Energiekosten klar.

Peisert berichtete außerdem von der schwierigen Situation in den Kindertagesstätten aufgrund von Fachkräftemangel: „Die Kitas sind am Limit“, sagte er. Im Kirchenkreis gebe es 26 Springkräfte und bald zusätzlich zwei heilpädagogische Springkräfte: „Wir würden mehr einstellen, aber es gibt nicht mehr“, sagte Peisert. Betreuungszeiten müssten aufgrund des Fachkräftemangels immer wieder verkürzt werden.

Ulrich Krause-Röhrs, in der Landeskirche Hannovers tätig bei der Fachstelle Prävention Sexualisierte Gewalt, gab in einem Gastvortrag Hinweise für das Vorgehen in Verdachtsfällen und zur Entwicklung eines Schutzkonzeptes. Ein solches Konzept ist im Kirchenkreis bereits in Arbeit. Bis zum Jahresende soll der Entwurf vorliegen, der dann überarbeitet und im März der Synode zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Die Kirchengemeinden werden auf dieser Grundlage danach eigene Konzepte entwickeln.

Bei einem Schutzkonzept und den damit verbundenen Leitbildern und Selbstverpflichtungen gehe es nicht um wohlklingende Schlagworte, sondern um Haltung, betonte Krause-Röhrs. Diese Haltung müsse von allen haupt- oder ehrenamtlich Tätigen mit Leben gefüllt werden: „Wir wollen die Kirche zu einem sicheren Ort machen.“  Wiebke Barth