„Die Planung ist eine solide Grundlage für die nächsten Jahre“, kommentierte Superintendent Mirko Peisert. „Sie spart gerecht und ausgewogen zwischen allen Bereichen des Kirchenkreises.“ Die Synoden-Mitglieder gaben dem Papier einstimmig bei vier Enthaltungen grünes Licht. Peisert reagierte erleichtert – in anderen Kirchenkreises der Landeskirche hätten die Synoden die Zustimmung verweigert, dort müsse man mit der Planung von vorne beginnen.
In Hildesheim-Sarstedt fällt die Sparrunde auch weniger gravierend aus als andernorts. In den letzten Jahren wurden Überschüsse erwirtschaftet und auf die hohe Kante gelegt, weil sich bereits abzeichnete, dass der Gürtel enger geschnallt werden müsste. So ist eine Reserve von anderthalb Millionen Euro angewachsen, von denen jetzt gut 900.000 Euro eingesetzt werden, um allzu harte Einschnitte zu vermeiden.
Nnicht nur das, in einigen Bereichen wird sogar mehr investiert. Mit ihrem einstimmigen Ja zu neun so genannten Handlungskonzepten (unter anderem für Kitas, Kirchenmusik, Bildung) bewilligten die Delegierten unter anderem erhöhte Zuschüsse für die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit. Nach dem Beschluss der Synode ist klar, dass sie im Martin-Luther-Gemeindehaus in der Hildesheimer Nordstadt ein neues Zuhause und Zentrum bekommen wird. Die Kosten für Sanierung und Umbau werden mit rund 1,4 Millionen Euro kalkuliert, die allerdings aus mehreren, nicht nur kirchlichen Töpfen fließen sollen. Ende 2023 könne das neue Zentrum eingeweiht werden – „wenn es gut läuft“, so Martin-Luther-Pastor Jochen Groen.
Ein anderer Leitfaden betrifft den Bereich der Gebäude-Bewirtschaftung. Hier monierte ein Synoden-Mitglied, das klare Vorgaben für Klimaschutz und nachhaltige Energienutzung fehlten: „Als Kirche müssten wir eigentlich alle Anstrengungen darauf ausrichten.“ Superintendent Peisert entgegnete: „Sie haben natürlich Recht, dass uns das langfristig begleiten wird.“ Doch fehle im Baubereich Geld. Peisert: „Wir können uns nicht leisten alle Heizungsanlagen gleichzeitig zu erneuern.“
In seinem Sachstandsbericht stellte Peisert den Gemeinden immerhin einen zusätzlichen Energiekostenzuschuss für dieses Jahr in Aussicht. Der Finanz- und Planungsausschuss müsse allerdings noch zustimmen.
Zur generellen Lage konstatierte der Superintendent: „Der Kirchenkreis ist erschöpft.“ Vor allem für die Ehrenamtlichen in den Gemeindevorständen seien die beiden Pandemie-Jahre hart gewesen: Es habe jede Menge zusätzlicher Arbeit gegeben, auf der anderen Seite seien „schöne und stärkende Gemeinschafterlebnisse“ weggefallen. „Überall“ habe es Rücktritte in Kirchenvorständen gegeben. Nach dem Abschluss der Synode wurden als kleiner Ausgleich Care-Pakete für die Kirchenvorstände verteilt. Es sei „etwas für die gute Laune“ darin, verriet Peisert – „mit und ohne Alkohol“. Ralf Neite