Hildesheim. „Wir müssen reden“, ist Superintendent Mirko Peisert überzeugt: Bevor sich die Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern von Impfungen und Corona-Schutzmaßnahmen immer mehr verhärten, sollten beide Seiten besser in den Dialog treten. Darum hat Mirko Peisert mit einem kleinen Team innerhalb weniger Tage ein Projekt entwickelt, das eben diesen Titel trägt: „Wir müssen reden“. Es handelt sich um eine Gesprächsbörse, die Menschen in ein Zwiegespräch bringen soll.
In den vergangenen Wochen standen sich montags auf dem Andreaskirchplatz jeweils zwei Gruppen gegenüber: auf der einen Seite diejenigen, die gegen Impfung und Corona-Maßnahmen protestieren, auf der anderen Seite diejenigen, die für Impfungen werben und Maßnahmen umsetzen wollen – dazwischen die Andreaskirche. „Die Stimmung wird hitziger, Polaritäten bilden sich heraus“, hat Peisert beobachtet. Menschen würden in Schubladen sortiert und abgestempelt. Helfen könne das Gespräch, um einander besser zu verstehen: „Zuhören ist immer der richtige Ansatz“, sagt Peisert.
Bei den Überlegungen, in welchem Rahmen die unterschiedlichen Positionen sich austauschen könnten, wurden zunächst einige Ideen als unbrauchbar gestrichen. Denn eine Zusammenkunft mit vielen Menschen ist derzeit nicht möglich - erst recht nicht, wenn ungeimpfte Menschen dabei sind. Auch ein digitales Forum schien nicht das Mittel der Wahl: „Da gibt es ein hohes Eskalationspotential“, befürchtet Peisert.