Hildesheim. „Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu leben und zu sterben“ – so das Motto der Deutschen Palliativgesellschaft. Seit vielen Jahren kämpfen Kirchen und Krankenhäuser auch in Hildesheim für einen Ort, an dem todkranke Menschen gepflegt und betreut werden und die Angehörigen Möglichkeit zum Abschiednehmen haben. Jetzt wird solch ein stationäres Hospiz für vier Millionen Euro gebaut. Mitte 2024 soll es auf dem Gelände von Gut Steuerwald stehen, dafür muss der Schafstall weichen. Mit einem Spatenstich ist Mittwochnachmittag das Michaelis-Hospiz als ökumenisches Projekt auf den Weg gebracht worden.
„Ich freue mich sehr, dass wir endlich so weit gekommen sind“, sagt Mirko Peisert, Superintendent des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt. Der Kirchenkreisverband Hildesheim ist einer von fünf Gesellschaftern, die das stationäre Hospiz für maximal zehn Menschen auf 1100 Quadratmetern betreiben werden. Zu den Anteilseignern der Michaelis Hospiz GmbH gehören außerdem der Caritasverband Hildesheim, das Bernward Krankenhaus, die Bistums-Caritas und die Vinzentinerinnen.
Die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern ist Bauherrin des evangelisch-katholischen Hospiz-Projektes. Die Vinzentinerinnen haben das gesamte Gut Steuerwald erworben, um es in einen Stadtbauernhof als Lebens- und Begegnungsort für viele Menschen zu verwandeln, und hier soll auch das Hospiz seinen Platz finden. Die mittelalterliche Burganlage soll erhalten bleiben.
„Endlich!“ beschreibt Schwester M. Teresa Slaby, Generaloberin der Hildesheimer Vinzentinerinnen, vor dem ersten Spatenstich ihre Freude über den Beginn des Hospiz-Baus. Die Kongregation und das Mutterhaus beschäftigten sich seit 1994 mit dem Hospizgedanken: „Das ist ein wichtiger Schritt für uns, und wir schauen mit Hoffnung und Entschiedenheit nach vorn.“