Hildesheim. „Wer auch nur einigermaßen laufen und zupacken kann, hilft hier mit!“, erzählt Stammgast Wolf-Dieter Markfeld, während er einen Stapel Geschirr in die Küche balanciert. Es ist ein ganz gewöhnlicher und zugleich besonderer Tag in der Markus-Gemeinde am Steinberg: der allwöchentliche Seniorenmittagstisch findet statt, heute mit Besuch des Superintendenten Mirko Peisert. Er ist für eine Woche zur Visitation da, wie alle sechs Jahre.
Ausgerechnet die Leitung des Seniorenmittagstischs, Maria-Anne Adam, fällt heute mit Corona-Erkrankung aus. Doch sie kann sich bestens auf den Rest der Runde verlassen – es ist für alles gesorgt. Die Stimmung ist ausgelassen und die meisten Anwesenden sind so sehr mit Plaudern beschäftigt, dass sie kaum zum Essen kommen. Für viele von ihnen ist es der wichtigste regelmäßige Termin, seit Jahren kommen sie jede Woche hierher. In den bald zehn Jahren seines Bestehens hat sich das Treffen als feste Institution etabliert. Außer für die Kinder vom benachbarten Kindergarten, die nicht mehr gemeinsam mit den Senioren essen können, wie noch vor ein paar Jahren: selbst zubereitetes Essen darf ihnen, nach gesetzlicher Vorschrift, nicht aufgetischt werden. Überaus schade für eine Gemeinde, die sich Vielfalt und Inklusion groß auf die Fahne schreibt.