Hildesheim. Draußen ist es kalt und nass – und drinnen fehlt es am Geld, die Wohnung zu heizen. Die hohen Energiekosten bringen viele Menschen in diesem Winter an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten. Und für manche gibt es nicht einmal ein eigenes Zuhause als Zuflucht vor der Winterkälte. Mit der Aktion Wärmewinter wollen die evangelische Kirche und die Diakonie helfen: mit warmen Räumen, warmem Essen und Beratung.
Auch im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt gibt es solche Angebote von Kirchengemeinden und Diakonie. Finanziert werden sie überwiegend aus zusätzlichen Kirchensteuern durch die Zahlung der 300 Euro staatlicher Energiepreispauschale. Die müssen versteuert werden, so dass automatisch auch mehr Kirchensteuern anfallen. Durch die Aktion Wärmewinter soll dieses Geld denjenigen zugutekommen, die besonders unter den hohen Energiekosten leiden.
Schon seit Anfang November bietet die Martin-Luther-Gemeinde dreimal in der Woche einen Mittagstisch an: „Gegen Einsamkeit und Kälte und für gutes Essen“, heißt es in der Einladung. Montags und donnerstags im Martin-Luther-Gemeindehaus, mittwochs im Gemeindehaus von St. Thomas in Drispenstedt gibt es für 1,50 Euro ab 12.30 Uhr ein warmes Essen; wer kann bezahlt mehr. Nur zwischen Weihnachten und Neujahr pausiert das Angebot.
Das Essen wird von der Küche des Seniorenheims Magdalenenhof zubereitet und von Ehrenamtlichen ausgeteilt. Auch vom Team der Hauptamtlichen der Gemeinde ist immer jemand dabei. Denn es geht nicht nur um eine preiswerte Mahlzeit, es geht auch um Geselligkeit und Gemeinschaft.
So kommen einige Mitglieder des Martin-Luther-Seniorenkreises jetzt nicht nur dienstags zu ihren regelmäßigen Treffen, sie sehen sich auch zweimal in der Woche zum Essen, weil es in Gemeinschaft einfach besser schmeckt. Und Julia Kramer-Bartlau und Nora Stumm nutzen die Gelegenheit zum Gespräch unter Müttern, während ihre Kinder in Kita oder Schule versorgt werden. Bei Kaffee und Keksen besprechen sie mit Pastor Lutz Krügener auch gleich ihre Idee, ein Angebot für Kinder auf die Beine zu stellen. „Die Rückmeldungen sind sehr positiv“, sagt Pastor Krügener über den Mittagstisch, es könnten aber ruhig noch ein paar Gäste mehr kommen.