Vor 1000 Jahren wurde St. Michaelis geweiht

Nachricht Hildesheum, 23. September 2022

Gemeinde begeht das Jubiläum mit drei besonderen Veranstaltungen / Ökumenischer Evensong mit Uraufführung von Čulo-Komposition am Michaelistag

Hildesheim. Die Michaelis-Gemeinde feiert Jubiläum: Sieben Wochen vor seinem Tod konnte Bischof Bernward am 29. September 1022 „seine“ Kirche St. Michaelis weihen. „Das war ein großes Ereignis für die damalige Zeit, der Erzbischof aus Bremen und die Bischöfe von Schleswig und Oldenburg waren dazu angereist“, sagt der heutige Michaelispastor Dirk Woltmann. Ganz so groß wird das Jubiläum jetzt nicht. „Wir haben ja die Grundsteinlegung 2010 ein ganzes Jahr gefeiert“, so Woltmann, „das lässt sich nicht wiederholen. Aber wir wollen aus diesem Anlass auf jeden Fall in besonderer Weise das Welterbe lebendig werden lassen.“ 

Die Gemeinde begeht das Jubiläum mit drei besonderen Veranstaltungen. Am Michaelistag, Donnerstag, 29. September, feiert die Gemeinde um 18 Uhr einen ökumenischen Evensong mit Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder und Domkapitular Wolfgang Voges. Im Rahmen dieses Gottesdienstes werden vier Kompositionen aus der Feder von Domkantor Michael Čulo uraufgeführt, die der Kirchenvorstand St. Michaelis in Auftrag gegeben hat. 

Der Komponist Čulo erläutert dazu: „Der Evensong hat eine lange Tradition in St. Michaelis. Die zwei wichtigsten Texte dieser Gottesdienstform habe ich für Chor und Orgel vertont. Darüber hinaus sind auf Anregung Pastor Dirk Woltmanns zwei Meditationen für Sopran solo und Schlagwerk entstanden. Die Inschrift zum Andenken an Bischof Bernward auf einem Gedenkstein in der Kirche wird erklingen. Und auch die Engel werden mit biblischen Worten vorkommen. Gewohnte Töne wechseln sich mit neuen Klängen ab. Lobgesang und verinnerlichtes Gebet.“

„St. Michaelis ist ein so exzellenter Raum für Musik – dafür schien uns der Auftrag für eine Komposition passend“, sagt dazu Jens Kotlenga, Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Die Sänger*innen der Kantorei St:Michael seien glücklich, Teil dieser Klang-Collage sein, ergänzt Kirchenmusikdirektorin Angelika Rau-Čulo, in deren Händen die musikalische Leitung liegt. „Und natürlich freue ich mich besonders über das starke ökumenische Zeichen, das von diesem Abend und den Mitgestaltenden und -feiernden ausgeht.“

Eine weitere Besonderheit: die Gemeinde wird sich in der Klosterstraße versammeln und in einer feierlichen Prozession durch die Krypta in die Kirche einziehen. „Das wird noch einmal das Geschenk dieses wunderbaren Raumes erlebbar machen“, so Pastor Woltmann.

Am Sonntag darauf, 2. Oktober, ist in der Kirche von 12 bis 15 Uhr ein Erzählparcours von Schülerinnen und Schülern des Andreanums zu erleben. Unter der Überschrift „Michaelis erzählt viele Geschichten“ lassen sie das Welterbe lebendig werden. Parallel werden Leporellos und Zeichnungen zu St. Michaelis aus dem Unterricht zu sehen sein.

Den Abschluss bildet am Vorabend von Bernwards Todestag, Samstag, 19. November, um 17 Uhr ein Vortrag von Christoph Schulz-Mons in der Kirche. Schulz-Mons ist ein ausgewiesener Kenner der Michaeliskirche und Bernwards. 2010 hat er eine große Arbeit zur Gründung der Kirche und des Klosters St. Michaelis vorgelegt. Er wird Leben und Werk des Bischofs würdigen und dabei seine Religiosität in den Mittelpunkt stellen. Dirk Woltmann