Hildesheim. Zuviel eingekauft für die Gäste? Die üppige Ernte aus dem Garten ist nicht zu bewältigen? Die Zeit ist zum Kochen doch zu knapp? Wer Lebensmittel übrig hat, kann sie teilen, und zwar ab sofort auch über die „Fairteiler“-Station an der Andreaskirche. In einer Gebäudenische auf der Nordseite der Kirche hinter dem sogenannten Löwengitter stehen ein Kühlschrank, eine Box für Brot und Brötchen und stabile Regale für verpackte Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen. Das Gitter bleibt Tag und Nacht geöffnet. Jederzeit kann jeder Mann und jede Frau dort überzählige Lebensmittel abstellen oder sich für den eigenen Bedarf aus dem Vorrat bedienen.
Es ist die dritte Station dieser Art in Hildesheim: An der Martin-Luther-Kirche in der Nordstadt werden schon seit vier Jahren unkompliziert und rund um die Uhr Lebensmittel geteilt; am Bühler Campus der Universität ist der Fairteiler zu den Öffnungszeiten zugänglich. Nun wünschte sich die Initiative Foodsharing noch einen Anlaufpunkt in der Innenstadt. In der Kirchengemeinde St. Andreas stieß der Wunsch auf offene Ohren: Pastor Axel Kawalla, der Kirchenvorstand und Gemeindereferentin Michaela Grön suchten nach einem geeigneten Standort und wurden fündig. „Die Kirche ist darauf angewiesen, von gesellschaftlichen Playern angeschoben zu werden“, sagte Pastor Kawalla bei der Eröffnung des Fairteilers. „Der Bedarf ist da“, stellte er fest.
Innerhalb von drei Monaten wurde die Idee als gemeinsames Projekt der Initiative Foodsharing, der Gemeinde St. Andreas sowie des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt durch sein Projekt „Lernen eine Welt zu sein“ umgesetzt. Die Brotbox wurde bei Labora angefertigt, Küster Andreas Kling kümmerte sich um den Aufbau, Strom und Licht.